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Centershock – ein Azubi Projekt

Hallo, ich bin Moritz und ich stelle euch heute vor, wie ein Projekt bei der Solidpro in der Entwicklungsabteilung aussehen kann. Viel Spaß beim Lesen. 😊


Vor ungefähr einem Jahr kamen unser Teamleiter und unser Ausbilder auf meine Ausbildungskollegin und mich zu und meinten, es wäre mal an der Zeit, einen vollständigen Projektdurchlauf durchzuführen. Nach kurzer Überlegung kamen wir zusammen auf die Idee, dass ein Test-ERP-System für Kundenvorstellungen von unserem neuen Produkt SolidX optimal für so einen kompletten Projektdurchlauf geeignet ist. Nun nehme ich dich durch die einzelnen Phasen innerhalb des Projekts mit. Davor aber noch kurz, wie es zum Namen Centershock gekommen ist. Eines der schweren Themen war, einen passenden Namen zu finden. Unserer Ausbilder kam nach ein paar Tagen auf die Idee, das Projekt Centershock zu nennen, da es in der Entwicklungsabteilung immer eine Box der Kaugummimarke Center Shock von einem ehemaligen Mitarbeiter gab. Die Idee war, den Namen nur intern und innerhalb des Sourcecodes zu verwenden, doch wie so oft wurde aus dem internen Namen der richtige Projektname. 😊

 

1. Spezifikationsphase

In der ersten Phase saßen meine Ausbildungskollegin, ich unser Ausbilder und unser Teamleiter einmal in der Woche von Oktober bis Dezember zusammen. Da wir keinen „richtigen“ Kunden hatten, spielten die beiden den Interessent/Kunde. In der Phase wurden alle Anforderungen gesammelt, priorisiert und stichpunktartig in ein sogenanntes Pflichtenheft eingetragen.

Ein Pflichtenheft beschreibt, wie und womit ein Auftragnehmer die Anforderungen des Auftraggebers lösen will.

Andere Inhalte des Pflichtenhefts waren:

  • Zweck, Definitionen, Kurzbeschreibung, Abkürzungen, Glossar, Zielgruppe und Projektteilnehmer
  • Anwendungsfälle bzw. User Story
  • Funktionale Anforderungen
  • Abnahmeerklärung des Pflichtenhefts

Eine User Story ist eine in Alltagssprache formulierte Software-Anforderung.


Nach Unterschrift der Abnahmeerklärung geht es in die Softwaredesignphase über. Jede größere Änderung der Spezifikation bedeutet nun ein „Change Request“ und dem Kunden fallen hierbei extra Kosten an.

Ein Change Request ist ein Änderungswunsch, der eingeht, nachdem der Umfang der umzusetzenden Anforderungen in einem Projekt verbindlich festgelegt wurde.

2. Softwaredesignphase

Die nächste Phase eines Projekts stellt der Entwurf dar, der zur Planung einer Softwarelösung benötigt wird. Meine Ausbildungskollegin und ich erstellten erst ein ERM-Diagramm (Entity-Relationship-Modell), dass später für die Erstellung der Datenbank sehr hilfreich ist und Fehler vorzeitig vermieden werden können.

Ein ERM ist ein Diagramm, das zeigt welche Beziehungen zwischen z. B. Objekten und Konzepten innerhalb eines Systems bestehen. Es wird häufig für das Datenbankdesign verwendet.

solidpro-blog-moritz-ERM

Danach ging es zur Erstellung eines UML-Klassendiagramms (Unified Modeling Language) über. Hier wird die Struktur des Programms und die Beziehungen der verschiedenen Klassen grafisch erstellt.

Ein UML-Klassendiagramm ist nützlich zur Anzeige der Struktur eines Systems, indem Klassen, Schnittstellen und deren Beziehungen dargestellt werden.


Ein weiterer wichtiger Punkt war die Erstellung von sogenannten Mock-ups. Hier haben wir mithilfe eines Tools Beispieloberflächen für die Website von Centershock erstellt. Darauffolgend haben wir uns außerdem noch die Meinung eines Marketingmitarbeiters eingeholt und seine Verbesserungen danach umgesetzt.

Ein Mock-up ist ein Vorführmodell, das genutzt wird, um die geplanten Funktionen eines Produkts zu demonstrieren.

solidpro-blog-moritz-Mockup

Danach ging es zur Umsetzung des Produkts über.

 

3. Entwicklungsphase

Bei der Entwicklungsphase starteten wir mit dem Entwerfen der Datenbank. Hierbei nutzten wir das ERM-Diagramm, dass die Arbeit ziemlich leicht machte. Als Nächstes ging es endlich mit dem Programmieren weiter. Das Implementieren hat die meiste Arbeit in Anspruch genommen. Hierbei war die Schwierigkeit, eine Schnittstelle zwischen Benutzeroberfläche und Datenbank zu implementieren. Zum Beispiel speichert der Nutzer eine Änderung per Button ab, nun muss die implementierte Schnittstelle die Daten an die Datenbank übergeben. Außerdem muss dem Nutzer noch mitgeteilt werden, ob die Übergabe erfolgreich war oder Fehler aufgestoßen sind. Nach ungefähr 3 Monaten war die Entwicklung beendet und ging mit dem Testen und Sicherstellen der Qualität weiter.

Bild_Centershock-1

 

4. Qualitätssicherungsphase

In dieser Phase wurde unserem Qualitätssicherungsmitarbeiter das vollständige Produkt zur Verfügung gestellt. Seine Aufgabe war das Überprüfen und Testen der Applikation auf Fehler. Außerdem musste er kontrollieren, ob alle Anforderungen umgesetzt wurden. Als der Mitarbeiter fertig war, haben wir einen Termin organisiert. Bei diesem Termin wurden alle Fehler und fehlende Anforderungen besprochen und später dann von uns überarbeitet. Zwischen der Entwicklungsphase und dieser Phase wurden andere Aufgaben wichtiger priorisiert und daher befinden wir uns aktuell zwischen dem Beheben der Fehler und dem Release.

 

5. Releasephase

Bei dieser Phase handelt es sich, wie der Name schon sagt, um die Veröffentlichung und Bereitstellung der Software. Bei unserem Fall wird die Anwendung den Presales-Kollegen für Kundenvorstellungen von SolidX zur Verfügung gestellt. Hierbei erstellen wir zurzeit eine VM (Virtuelle Maschine), bei der SOLIDWORKS PDM Professional, Centershock und SolidX installiert und konfiguriert ist.

Unter einer Virtuellen Maschine versteht man eine Software, die vorgibt, ein eigenständiger Rechner zu sein. Dieser verwendet hierbei die Ressourcen des Rechners bei, der die Software installiert wurde. Ein Vorteil ist z. B., dass man mehrere Betriebssysteme auf einem Rechner verwenden kann.

 

6. Wartungs- und Optimierungsphase

Natürlich ist nach dem Release das Produkt nicht für immer fertig entwickelt. Oft kommen nach der Veröffentlichung noch Bugs, die behoben werden müssen. Außerdem können noch Optimierungen und Verbesserungen der Software anfallen.

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Projekt sehr viel Spaß gemacht hat und optimal für einen kompletten Projektdurchlauf geeignet war.

 

Moritz-SchmidtMoritz Schmidt
Auszubildender - Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung

 

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