Home Office vs. klassische Büroarbeit – der Kampf um die Produktivität

Einen Tag in der Jogginghose arbeiten, ohne einen weiten Arbeitsweg in Kauf zu nehmen? Das ist die Realität unserer dualen Studentin Mona. Zumindest teilweise. Welche Vorteile das mit sich bringt oder welche Nachteile mit sich ziehen kann, erzählt sie Euch hier!

Inhaltsverzeichnis

1. Ausgangslage

Mobiles Arbeiten, Shared Desk Lösungen oder Homeoffice – wie auch immer man es nennen darf, Arbeiten von zu Hause kommt immer mehr in den Trend. Raus aus den Büroräumen und Geschäftsklamotten. Rein in die die eigenen vier Wände und gemütliche Looks. Vorangetrieben durch die jahrelange Pandemie bahnt sich die Arbeitskultur „Homeoffice“ – also „Büro“ – „Zuhause“ immer mehr den Weg in die Unternehmen. So auch in mein Unternehmen, die Solidpro.
Auch ich verbrachte in meiner bisherigen Zeit bei Solidpro und vor allem im Winter letzten Jahres viel Zeit an meinem Arbeitsplatz daheim. Welche Vorteile sich damit auftun, welche Nachteile hingenommen werden müssen und welche Chancen es bringt, den Arbeitsort flexibel gestalten zu können, möchte ich euch heute in meinem zweiten Blogbeitrag berichten.

2. Das 1. Mal im Home Office als Studentin

Angefangen und vorangetrieben wurde die „Homeoffice-Revolution“ bekanntlich durch Covid-19: Beim Versuch, die Kontakte auf das Nötigste zu minimieren, wurde auch bei uns vermehrt Wert auf das Arbeiten von zu Hause gelegt. Und so hieß es für mich Mitte November 2021 zum ersten Mal in meiner Studienzeit: Sachen packen und heim geht’s. So kompliziert, wie ich am Anfang befürchtet hatte, war es dann aber doch nicht. Mittels VPN, dem Virtual Private Network, hatte ich auch von zu Hause Zugriff auf alle Daten, die auf unserem internen Firmennetzwerk liegen. Die Arbeit konnte also genau so weiter gehen wie bisher im Büro. Zumindest fast. Aber ist das mobile Arbeiten von zu Hause denn wirklich genauso gut wie der Bürojob vor Ort? Oder sogar besser?
Home Office Arbeitsplatz
Wie bei so vielem im Leben gibt es auch hier reichlich Vor- und Nachteile. Von Vorteil ist es natürlich, vor allem in den Wintermonaten, nicht aus dem Haus zu müssen (Zumindest nicht um zur Arbeit zu fahren 😉). Die Kälte und Nässe im Winter verleitet uns, im kuschelig warmen zu Hause zu bleiben – und hier kommt das Homeoffice gerade recht: Mit Tee und Decke vor dem Laptop sitzen? Kein Problem! Kuschelsocken und Mütze an? Los geht´s! Sieht ja keiner, naja zumindest außerhalb der Meetings mit Kamera… Doch nicht nur die Bequemlichkeit profitiert von dem modernen Trend, der sich die letzten Jahre im Zuge der Digitalisierung entwickelt hat. Auch der Geldbeutel nimmt das Homeoffice dankend an. Egal ob Spritkosten oder erhöhte Ticketpreise für Bus und Bahn: der Weg zur Arbeit kostet Geld und Zeit.
Auf öffentliche Verkehrsmittel verzichten zu können, spart dabei nicht nur Geld, sondern auch ordentlich Stress und Nerven, wie ich selbst erfahren durfte. Wir kennen sie alle – die Deutsche Bahn mit Verspätungen, Veränderungen und Ausfällen. Nicht von Bus und Bahn abhängig zu sein und nebenbei noch 1,5 Stunden länger schlafen zu können? Wer sagt dazu schon „Nein“?
Die Stressreduzierung wirkt sich übrigens positiv auf unsere Produktivität, Kreativität und Motivation aus, wie Studien gezeigt haben! Der Kopf ist frei von Stress und bereit für die Daily To-Do´s. Gerade bei kreativen Aufgaben, wie beispielsweise dem Verfassen dieses Blogartikels, muss man seiner Kreativität freien Lauf lassen. Das geht nur schwer, wenn immer wieder kleine Aufgaben dazwischen kommen und man in seinem Work-Flow unterbrochen wird. Im Gegensatz zum besetzten Großraumbüro mit telefonierenden und sich austauschenden Menschen wird man in den eigenen, ruhigen vier Wänden meist weniger unterbrochen. Außer natürlich von der Familie, die eine Kaffeepause verlangt. 😊
Team Diskussion Präsenz
Und trotzdem ist eben dieser Austausch mit Kollegen genau das, was man zwischen all den Vorteilen vom Homeoffice nicht vernachlässigen sollte. Immer nur von daheim zu Arbeiten hat natürlich auch seine Nachteile. Und diese sind zugleich die Vorteile am traditionellem Büro-Job. Teamwork und die Kommunikation mit den Kollegen bleiben oftmals auf der Strecke, wenn die Kolleg:innen kilometerweit voneinander entfernt vor ihrem Computer sitzen. Dank der Digitalisierung weit entwickelte Programme bieten uns zwar mit Chat, Videocall oder Mail diverse Möglichkeiten der Kontaktaufnahme, der direkte Face-to-Face Austausch kann von diesen jedoch nicht ersetzt werden. In Online-Meetings wird oftmals nur der themenrelevante Inhalt besprochen, die virtuellen Kaffeepausentalks halten sich kurz und knapp.
Für eine gesunde Work-Life-Balance ist es außerdem wichtig, Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen, um nach der Arbeit abschalten zu können. An einem Büro-Tag ist diese Grenze klar definiert und mit ihr kommt eine Strukturierung der Arbeitszeit: Nach Feierabend ist Schluss mit Arbeit und Zeit für Freunde und Hobbys. Diese Grenze zu ziehen, vergessen wir oftmals im Homeoffice. Noch kurz eine Aufgabe zu Ende bringen, schnell auf eine Mail antworten und dann fällt einem doch noch etwas ein. Und schon sitzt man länger am Schreibtisch, als man eigentlich muss oder kehrt nach Feierabend noch einmal zurück an den Schreibtisch. Selbst wenn wir nicht wirklich fit sind, gibt das Homeoffice uns die Möglichkeit, von daheim zu arbeiten, anstatt auf den Körper zu hören und uns auszuruhen.

3. Doch was ist nun der richtige Weg?

Die Büroarbeit ist nicht zu 100 % von den modernen Alternativen wie Homeoffice oder dem mobilen Arbeiten ersetzbar. Zumindest nicht nach meiner persönlichen Erfahrung. Ich habe festgestellt, dass die richtige Mischung aus Homeoffice und Büro genau das passende für mich ist. Durch die Form des mobilen Arbeitens kann ich an meinen zwei Homeoffice-Tagen Aufgaben erledigen, die ich ohne große Hilfe meiner Kollegen machen kann oder die Kreativität beanspruchen. Zeitgleich kann ich die anderen drei Tage der Woche für den interaktiven Austausch mit meinen Kollegen nutzen, um auch außerhalb der Arbeitswelt auf dem neusten Stand zu bleiben und Kontakte zu pflegen. Ein gesunder Ausgleich zwischen beiden Möglichkeiten bildet für mich eine grundlegende Basis für eine gute Zusammenarbeit in und auch außerhalb meines Teams.
Grundsätzlich glaube ich aber, dass jeder für sich selbst herausfinden sollte, was für ihn selbst die beste Mischung aus Homeoffice und Büro-Alltag ist. Was denkst du, ist die perfekte Mischung für dich?
Und damit liebe Grüße aus dem Homeoffice! Oder doch aus dem Büro? 😊
Mona Branz. Studentin Marketing Solidpro.

Mona Branz
Duale Studentin | BWL – Marketing Management